Hyperventilation und Stress – 8 Tipps für mehr Gesundheit

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Hallo und herzlich willkommen!


Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Studieren und Ausprobieren der Tools und Ideen aus diesem Artikel! Und doch denken Sie bitte daran, dass alle dies keine ggf. notwendige Therapie ersetzten kann und soll! Ihr Thorsten Springauf

Hyperventilation und Stress:

Chronische Hyperventilation als chronischer Stresstreiber

Schleichender Killer von innerer Ruhe, Energie und Gesundheit – aber so entgehen Sie dem Teufelskreis


Hyperventilation und Stress auch als Videobeitrag

Gucken statt lesen?
Hier finden Sie auch meinen Videobeitrag zum aktuellen Thema!

Chronische Hyperventilation beschreibt ein globales Leiden!

Leiden auch Sie unter chronischer Hyperventilation und wissen es vielleicht gar nicht?
Die Chance dafür ist leider groß!
Denn, wir sind eine Gesellschaft chronisch hyperventilierender Menschen!
Und dabei sind Stress und Hyperventilation ein eingespieltes Team!

Sie beschreiben gleichzeitig aber auch einen gefährlichen Teufelskreis.
Denn chronischer "unterschwelliger Stress" löst chronische "unterschwellige" Hyperventilation aus.

Gleichzeitig aber stresst diese schleichende, omnipräsente und chronische Hyperventilation unser gesamtes Körpersystem chronisch, hierbei auch im Besonderen unser Nervensystem!
Und die Folgen chronischer Hyperventilation sind gravierend: Dauerstress, Angststörungen, Depressionen, Migräne, Entgleisungen des Energiehaushaltes und und und!  

Somit ist es sinnvoll, der chronischen Hyperventilation den Kampf anzusagen!
Und hierzu müssen wir die chronische Hyperventilation erst einmal verstehen, um Ihr begegnen zu können!
Mit dem erweiterten Wissen aus diesem Beitrag und den Praxistipps werden Sie dann aber auch der chronischen Hyperventilation ein Ende bereiten können.

Sie werden chronische Hyperventilation besser verstehen, die Ursachen kennenlernen, gleichzeitig aber auch 8 einfach in ihren Alltag integrierbare Strategien und Techniken kennenlernen, mit denen Sie die chronische unterschwellige Hyperventilation aus Ihrem Leben verbannen werden können!

Hyperventilation ist eine der Atemstörungen, die sowohl chronisch wie akut auftreten kann.

Dabei ist die chronische Hyperventilation sehr weit verbreitet.
Sie ist wesentlich unauffälliger als die akute Hyperventilation und verläuft deshalb vielfach unbemerkt.
Deshalb wissen die meisten Betroffenen oftmals gar nicht, dass sie chronisch hyperventilieren und dass darauf viele ihrer Beschwerden zurückzuführen sind.

Wenn wir über die chronische und damit unterschwellig schädliche Hyperventilation sprechen, reden wir über eine "unnormale" Form der Atmung.
Wie geht aber eigentlich Atmung?

Aufgaben der Atmung

Nun, um Hyperventilation zu verstehen müssen wir kurz über die Funktion der Atmung reden.
Die Atmung ist ein Prozess, bei dem Sauerstoff - primär über die Lunge - in den Körper gelangt. Gleichzeitig wird Kohlenstoffdioxid, welcher als Stoffwechselprodukt in den Körperzellen entsteht, beim Ausatmen wieder an die Umgebung abgegeben.

Und hierbei variieren ständig die Dauer und Intensität der Atmung, also des Einatmens und Ausatmens.

Die Kontrolle von Atemfrequenz und Atemtiefe erfolgt durch das Atemzentrum in unserem Stammhirn, einem evolutionär uralten Teil unseres Gehirns, welcher völlig autonom agiert.

Wie es agiert - also die Atmung regelt - hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. körperlicher Aktivität, aber auch anderen körperlichen Informationen wie innere und äußere Stressfaktoren, Erkrankungen etc.
Hierbei passt das Atemzentrum unsere Atemtätigkeit jedoch sekündlich an und es ist der Gehalt des Kohlenstoffdioxids im Blut – nicht der Sauerstoffgehalt - der die entscheidende Messgröße für die Steuerung unseres Atems ist.
Denn das Atemzentrum ist bestrebt ein zu viel an CO2 im Körper, im Blut zu vermeiden und abzuatmen, welches z.B. durch eine Erhöhung des Stoffwechsels - z.B. bei körperlicher Belastung - im Körper anfällt.
Aber es ist auch bestrebt ein zu wenig an CO2 im Körper zu vermeiden.
Denn egal ob zu viel oder zu wenig Co2 im Körper, es bedeutet immer eine Verschiebung im Säure Basen Haushalt des Körpers.

Und das ist ein sehr sensibler und überlebenswichtiger Punkt.
Denn unser Körper kann nur sehr geringe PH-Wert Schwankungen tolerieren, Toleranzbereich zwischen ph-Wert 7,35 und 7,45, ansonsten nimmt der Organismus Schaden. 


Das heißt, die Dosis macht das Gift!
Viele Menschen wissen das eine zu hohe CO 2 Konzentration nicht gut ist.
Wenige wissen aber, das zu geringe CO 2 Konzentration im Körper auch ein großes Problem darstellt.
Denn ein ausreichender und balancierter Kohlendioxidgehalt im Körper hat wichtige Aufgaben.
Welche?

Aufgaben von Kohlendioxid im Körper

Viele körperliche Prozesse Funktionen ohne CO2-Beteiligung nicht.
Der Kohlendioxidgehalt ist maßgeblich wichtig zur Balancierung des Säure/ Basenhaushaltes im Körper. Und dieser beeinflusst entscheidend alle Funktionen einer jeden Körperzelle.

CO2 ist notwendig für die Abgabe des Sauerstoffs aus dem Blut in die Körperzellen.
Zu wenig CO2 bedeutet, dass die Köperzellen mit Sauerstoff unterversorgt werden.
Das Hämoglobin im Blut hält das O2 regelrecht fest.
Das schränkt die Leistungsfähigkeit und Energiegewinnung aller Körperzellen massiv ein!

Aber auch dient das CO2 der Entspannung.

Es sorgt für die Entspannung des Nervensystems, was wir in ruhigen Nerven wiederfinden.
Nicht umsonst hat man das Gefühl in geschlossenen Räumen irgendwann schläfrich zu werden, wenn nicht gelüftet wird.
Das hängt mit der Anreicherung der Raumluft mit CO2 zusammen.
Aber auch entspannen die Blutgefäße aufgrund der Einwirkung von CO2. Das wird auch Vasodilatation genannt.

Durch dieses Weiten der Blutgefäße können diese mehr Blut und damit mehr Nährstoffe und Sauerstoff in die Zellen bringen.
Enggestellte Arterien jedoch, z.B. im Gehirn, sorgen für eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Das wird u.a. auch aus Auslöser für Migräne gehandelt wird.
Somit drosselt ein CO2-Defizit die Funktionen des Gehirns, unsere Denkleistung, Stresstoleranz und mentale Energie!

Sie sehen, die ausreichende Verfügbarkeit von CO2 ist bedeutsam für unser gesamtes Körpersystem.
Was hat das jetzt aber mit chronischer Hyperventilation zu tun? 

Was ist eigentlich Hyperventilation?

Hyperventilation (schnelles Atmen) beschreibt eine Art der Atmung, bei dem Menschen schneller und tiefer atmen, als es der Körper grundsätzlich benötigt.
Das bedeutet, dass das sogenannte Atemminutenvolumen, das Luftvolumen, welches je Minute in die Lunge hinein und wieder herausströmt stark ansteigt.
Und mehr Luftumsatz bedeutet gleichzeitig auch mehr Abatmung von CO2.
 

Hat Hyperventilation einen Sinn?

JA! Dieser Effekt ist grundsätzlich dienlich und wichtig.
Wir alle kennen Hyperventilation bei herausfordernder körperlicher Belastung. Je stärker die Belastung, desto mehr fahren Stoffwechselprozesse im Körper hoch, desto mehr CO2 fällt im Körper an. Und dieses zu viel muss raus aus dem Körper. Wir atmen automatisch schneller, und meist auch flacher.

Hyperventilation ist auch eng mit Stress verbunden!

Denn evolutionär gesehen war es schlau und ein echter Überlebensvorteil, dass unser Körper bei drohender Gefahr uns in einen Alarmzustand – in Angst und Stress versetzte, um max. bereit für Kampf oder Flucht zu sein. Und hier war es ein Überlebensvorteil, wenn der Körper bereits vor der drohenden körperlichen Belastung (Kampf oder Flucht) den CO2 Spiegel im Körper durch schnelles Abatmen "absenkte", damit mehr "Platz" für das gleich massiv anfallenden CO2-Aufkommen   - resultierend aus der massiven angekurbelten Energiegewinnung – zur Verfügung steht. Wer länger CO2 im Körper toleriert, kann länger kämpfen und laufen!
Schlau oder?

Was ist chronische Hyperventilation?

Die chronische Hyperventilation beschreibt jetzt einen permanenten Zustand des zu viel Atmens. Also ein kontinuierlich erhöhtes Atemminutenvolumen. Meist eher unauffällig und unterschwellig, aber konstant. Dies bring mit sich, dass Menschen kontinuierlich zu viel CO2 abatmen und so das Körpersystem dauerhaft im "CO2-Mangel" verweilt.
Mit dramatischen Folgen!

Folgen des chronischen Hyperventilationssyndrom

Während der akute Hyperventilationsanfall leicht zu erkennen ist, bereitet das chronische Hyperventilationssyndrom meist große Schwierigkeiten in der Erkennung. Denn akute Anfälle fehlen meist und die Beschwerden sind oftmals sehr vage, sehr vielfältig und nicht unmittelbar dem chronischen Hyperventilationssyndrom zuzuordnen.

Klassike Symptome des chronischen Hyperventilationssyndroms sind jedoch stärkeres wahrgenommenes Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Arhythmien des Herzschlages, schnelles außer Atem kommen, Schwindel (kein Dreh- oder Schwankschwindel), Migräne, Verspannungen, gerade im oberen Brustkorbbereich gerne auch mit Engegefühl, Brainfog, Energiemangel, ständige Aufgeregtheit, hohe Stressanfälligkeit, chronische Anspannungszustände, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Angst und Nervosität etc.

Hyperventilationssyndrom: Die Art der Atmung als Grundproblem

Hyperventilationspatienten atmen überwiegend in den Brustraum (Thorax-Atmung) und weniger in den Bauchraum (Zwerchfell-Atmung). Somit verändert sich die Art und Wirkungsweise der Atmung grundsätzlich. Denn diese Veränderung der Atmung ist Grundlage für ein zu viel Abatmen von Koheldioxid, was viele Menschen in eine chronische Hypokapnie (Mangel an CO2 im Köprer) führt (pCO2 Werte meist unter 40 mmHg).

Auch atmen wir zu viel. Die gesteigerte Atmung und die hohe Atemfrequenz mit verkürzter Atmenpause verändern das Gasverhältnis in Blut und Körper.
Hierdurch treten Symptome in den unterschiedlichestn Körperberichen auf.

Beispiele Symptome des chronischen Hyperventilationssyndroms

Respiratorische Symptome:

Häufig berichten die Patienten, "nicht richtig durchatmen zu können", gleichzeitig bestehen - neben einem Engigkeitsgefühl im Thorax - ein Zwang, tief atmen zu müssen, und Atemnot, die oft Ursache für die Konsultation ist. Es findet sich eine Tachypnoe, die von unmotiviertem Gähnen, einer Seufzeratmung oder nervösem Hüsteln oder trocknem Reizhusten begleitet sein kann.

Neuromuskuläre Symptome:

Charakteristisch sind Parästhesien ("Ameisenlaufen"), Gefühllosigkeit und Zittern in den Extremitäten, Kribbeln perioral sowie Verkrampfungen der Akren, Lähmungen, Zittern und Muskelschmerzen. - Zerebrale Symptome: Viele Patienten klagen über Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen und ein Gefühl der Benommenheit ("Mattscheibe", "auf Wolken gehen").

Kardiale Symptome:

Die bei der Hyperventilation auftretenden linksthorakalen Beschwerden werden - ähnlich wie beim funktionellen kardiovaskulären Syndrom - von den Patienten entweder als stechender Schmerz oder als dumpfes Druckgefühl retrosternal und linksthorakal erlebt. Über Palpitationen wird häufig berichtet.

Gastrointestinale Symptome:

Oberbauchbeschwerden entstehen meist durch eine die Hyperventilation begleitende Aerophagie, die Aufstoßen, Meteorismus, Flatulenz und Dysphagie (selten dadurch auch Anorexie) verursachen kann. Die Beschwerden entsprechen häufig dem klinischen Bild funktioneller Unterbauchbeschwerden ("Colon irritabile").

Vegetative und psychische Symptome:

Viele Patienten klagen über Müdigkeit und Schläfrigkeit, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Reizbarkeit sowie Wetterfühligkeit. Schwitzen, Harndrang sowie kalte Hände und Füße werden ebenfalls häufig angegeben.

Was sind Ursachen von chronischer Hyperventilation

Die Ursachen können in psychischen wie körperlichen Erkrankungen liegen. Und das gehört in therapeutische Hilfe.
Jedoch gibt es viele weiter Optionen, bei denen wir selbst aktiv handeln können:

Ständige Sitzen

Sitzen gilt als neues Rauchen, wenn es um die negativen Folgen für unsere Gesundheit geht.
Viele Menschen verbringen den Großteil ihres Tages im Sitzen, sei es bei der Arbeit oder in der Freizeit. Diese sitzende Haltung kann zu einer eingeschränkten Atmungsfunktion führen, indem sie den Brustkorb komprimiert und die Zwerchfellbewegungen einschränkt.

Die Folge ist eine flachere und schnellere Atmung, die zu chronischer Hyperventilation führen kann. Unter anderem lässt ständige Sitzen eine tiefe Bauchatmung nicht zu, da der Bauchraum dauerhaft komprimiert ist.

Das ist aber eigentlich die Hauptatemrichtung, nach unten!
Es ist also kein Platz dafür da, dass das Zwerchfell - als Hauptatemmuskel – sich in den Bauchraum ausdehnen kann.

Uns somit bleibt nur eine oberflächliche und schnellere Brustatmung übrig = unterschwellige Hyperventilation. Und das bringt einen weiteren ungünstigen Mechanismus in Gang!

Ständige Brustatmung

Die Brustatmung ist nämlich noch aus einem anderen Grund tückisch!
Denn die Brustatmung fungiert auch als Sensor – als Feedbacksystem für unser Gehirn – und zeigt an, dass gerade wohl eine Stresssituation vorherrschen muss.
Denn Brustatmung = Stressatmung!
Somit hält eine oberflächliche, schnelle und nicht tiefe Brustatmung unser Körpersystem immer unterschwellig in Stress.
Und dieser wiederum verstärkt die Hyperventilation.

Mundatmung auch im Ruhezustand

Schauen Sie einmal bewusst hin, wir sind eine Gesellschaft von Mundatmern.
Viele Menschen atmen auch in Ruhe durch den Mund ein und aus.
Unser Hauptatemorgan jedoch ist evolutionär gesehen die Nase.
Der Mund war nur dann zum Atmen vorgesehen, wenn das Durchströmvolumen der Nase unter Belastung nicht reichte.
Denn die Nasenatmung reglementiert das Atemminutenvolumen und damit das Abatmen von CO2 nachhaltig. So ist es gedacht. Dauerhafte Mundatmung bedeutet somit chronisches und schleichendes CO2-Defizit

Verschiebung der inneren Atemuhr - CO2-Tolleranz

Spannend ist, das Auswertungen von medizinischen Untersuchungsberichten aus den frühen 1900 Jahren zeigten, dass damals die durchschnittliche Atemfrequenz in Ruhe bei 4-8 Atemzyklen je Minute lag.
In unserer heutigen Zeit jedoch liegt die durchschnittliche Ruheatemfrequenz bei 12-20.

Das heisst wir atmen zu oft und zu viel!
Grund hierfür - so das Ergebnis einiger wissenschaftlichen Studien – ist die Verstellung der CO2-Reizschwelle unsers Atemzentrums.
Dies kann man sich wie bei einem Heizungsthermostat vorstellen.
An dem können wir die gewünschte Raumtemperatur einstellen. Unterschreitet die Raumtemperatur diesen Wert, fährt das Thermostat die Heizungsanlage hoch.
Genauso agiert unser Atemzentrum.
Jedoch entscheidet hier der CO2-Gehalt im Blut.
Und der Auslösewert (die CO2- Tolleranzschwelle) ist entscheidend dafür, wann der Atemreflex einsetzt.
Unsere moderne Lebensweise scheint jedoch bei vielen Menschen das Thermostat verstellt zu haben.
Deshalb schlägt der Atemreflex wesentlich schneller an, als es noch vor 100 Jahren der Fall war.

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8 Tipps, mit denen Sie der chronischen Hyperventilation den Garaus machen können

1: Dem Atem Bedeutung geben:

Entscheiden Sie, ob Sie Ihrem Atem zur Chefsache erklären wollen – ob Sie sich bewusst mit ihm auseinandersetzen und befassen wollen, in aller Konsequenz.

2: Achtsamkeit für Ihren Atem über den Tag entwickeln

immer wieder reflektieren, wie ist ihr Atmen gerade – Erinnerungen ins Handy hacken um eine Gewohnheit zu entwickeln.

3: Atemübungen zur bewussten Entschleunigung der Atmung

Die meisten Atemübungen basieren darauf, das Verhältnis von Einatmung und Ausatmung zu Gunsten der Ausatmung bewusst zu beeinflussen. Suchen Sie sich eine Atemtechnik, die Ihnen gefällt und trainieren Sie diese 3 Mal am Tag je 3-5 Minuten.
Hier finden Sie auch eine Anleitung zum sogenannten Box-Breathing: "Box-Breathing - sofortiger Stressabbau garantiert"


4: Umprogrammierung des Atemreflexes – durch Erhöhung der CO2-Toleranz mit Übungen

Die Buteyko-Methode, eine Atemtechnik zur Umprogrammierung des Atemreflexes und zur Erhöhung der CO2-Toleranz, besteht aus einer Reihe von Übungen. Eine grundlegende Übung der Buteyko-Methode ist das "Kontrollierte Pausieren", das in mehreren Schritten durchgeführt wird:

  1. Normales Atmen: Setzen oder legen Sie sich in einer bequemen Position hin und atmen Sie für einige Minuten ruhig und entspannt durch die Nase ein und aus. Achten Sie darauf, dass Ihre Atmung natürlich und unverkrampft ist.
  2. Atemanhalten nach der Ausatmung: Nachdem Sie durch die Nase ausgeatmet haben, halten Sie die Nase mit Daumen und Zeigefinger geschlossen und halten Sie den Atem an. Wichtig ist hierbei, dass Sie den Atem nicht nach dem Einatmen, sondern nach dem Ausatmen anhalten, um einen realistischen CO2-Wert im Körper zu erhalten.
  3. Zeitmessung: Messen Sie die Zeit, die Sie den Atem anhalten können, ohne in Atemnot zu geraten oder einen starken Atemreiz zu verspüren. Dieser Zeitpunkt wird als Kontrollpause bezeichnet. Beenden Sie das Atemanhalten, sobald Sie das Bedürfnis verspüren, wieder zu atmen. Sie sollten danach ohne Anstrengung und ohne tiefe Atemzüge atmen können.
  4. Erholungsphase: Atmen Sie für etwa eine Minute normal und ruhig durch die Nase, um sich von der Atemanhaltephase zu erholen.
  5. Wiederholung: Wiederholen Sie die Schritte 2 bis 4 mehrmals in einer Übungseinheit. Ziel ist es, die Kontrollpause schrittweise zu verlängern und somit die CO2-Toleranz zu erhöhen.

Die Buteyko-Methode sollte regelmäßig, idealerweise täglich, geübt werden, um den Atemreflex nachhaltig umzuprogrammieren und die CO2-Toleranz zu erhöhen. Es ist wichtig, bei der Durchführung der Übungen geduldig zu sein und die Fortschritte kontinuierlich zu verfolgen. Bei konsequenter Anwendung kann die Buteyko-Methode zu einer entspannteren und effizienteren Atmung beitragen und das körperliche und geistige Wohlbefinden verbessern.


5: Weniger sitzen, dafür mehr stehen

Um der chronischen Hyperventilation entgegenzuwirken, sollten Sie auf eine bewusste und tiefe Atmung achten, die das Zwerchfell aktiviert und die Lunge vollständig mit Sauerstoff versorgt.

Darüber hinaus kann eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des überwiegenden Sitzens zu minimieren und somit das Risiko einer chronischen Hyperventilation zu reduzieren z.B. höhenverstellbarer Schreibtisch – Stehtische bzw. Bistrotische Zuhause.

6: Mund oder Nasenatmung

Im Gegensatz zur Mundatmung, die häufig zu schneller und flacher Atmung führt, unterstützt die Nasenatmung eine tiefere, langsamere und kontrolliertere Atmung. Dies kann dazu beitragen, das Gleichgewicht von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut zu erhalten und somit das Risiko von Hyperventilation zu reduzieren.

Nehmen Sie Mundatmung bewusst wahr und korrigieren Sie diese.

Nase zu?

Dann ergreifen Sie Maßnahmen, um die Nase wieder zu öffnen, z.B. Meersals-Nasensprays, Inhalation mit ätherischen Ölen, Nasendusche etc.
Lassen Sie Ihre Atemwege ggf. auch einmal von einem Arzt checken und besuchen Sie einen HNO.

Atmung beim Sport

Beim Sport kann die Nasenatmung entscheidende Vorteile bieten, die sowohl die Leistung als auch die Regeneration positiv beeinflussen können. Durch die Nasenatmung wird die Atemluft gefiltert, befeuchtet und erwärmt, was zu einer verbesserten Sauerstoffaufnahme in der Lunge führt. Zudem fördert die Nasenatmung die Produktion von Stickstoffmonoxid, das als natürlicher Bronchodilatator und Vasodilatator wirkt und somit die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Muskulatur verbessert. Die Nasenatmung unterstützt außerdem die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems, was die Erholung nach intensiven Trainingseinheiten begünstigt. Indem Sportlerinnen und Sportler bewusst auf die Nasenatmung achten und diese in ihre Trainingsroutine integrieren, können sie ihre Leistungsfähigkeit steigern, das Verletzungsrisiko reduzieren und die Regeneration beschleunigen.

Passen Sie also auch beim Sport die Intensität der möglichen Nasenatmung an. Das könnte anfänglich zwar bedeuten, dass Sie ein Stück weit Ihre Leitung einbüßen. Das jedoch wird sich schnell wieder ausgleichen.

Schlafen Sie mit offenem Mund?

Das Schlafen mit offenem Mund kann die Schlafqualität erheblich beeinträchtigen, da es zu einer weniger effizienten Atmung und einem erhöhten Risiko von Schnarchen und Schlafapnoe führt. Durch die Mundatmung wird die Atemluft weniger gut gefiltert, befeuchtet und erwärmt, was zu einer geringeren Sauerstoffversorgung des Körpers und trockenen Schleimhäuten führen kann. Darüber hinaus begünstigt die Mundatmung das Austrocknen des Rachens und der Atemwege, was die Entstehung von Schnarchen fördert und das Risiko von Atemaussetzern während des Schlafs erhöht.

Um diese negativen Auswirkungen zu vermeiden, kann das nächtliche Zukleben des Mundes eine effektive Methode sein, um die Nasenatmung zu fördern und die Schlafqualität zu verbessern. Hierfür kann spezielles medizinisches Klebeband oder ein Mundschutz verwendet werden, der die Atmung durch die Nase unterstützt. Durch die Nasenatmung während des Schlafs profitiert der Körper von einer besseren Sauerstoffversorgung, reduziertem Schnarchen und einem erholsameren Schlaf. Bevor Sie jedoch eine solche Methode anwenden, sollten Sie mögliche Kontraindikationen, wie zum Beispiel Nasenverstopfungen oder Atemwegserkrankungen, mit Ihrem Arzt oder einer Fachperson besprechen.

7: Jede Form des aktiven Stressmanagements bzw. der Entspannung

Aktives Stressmanagement und Entspannungstechniken sind wichtige Instrumente, um Stress abzubauen und somit der Entstehung von Hyperventilation entgegenzuwirken. Chronischer Stress führt oft zu einer schnellen, flachen Atmung, die das Risiko für Hyperventilation erhöht.
Indem Sie regelmäßig Entspannungstechniken praktizieren und bewusst Stress reduzieren, können Sie Ihre Atmung verbessern und die negativen Auswirkungen von Stress auf Ihren Körper minimieren.

Es gibt verschiedene Methoden, um Stress abzubauen und Entspannung zu fördern, darunter Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung, autogenes Training und Achtsamkeitsübungen.
Jede dieser Techniken kann dazu beitragen, das Nervensystem ins Gleichgewicht zu bringen, den Geist zu beruhigen und die Atmung zu regulieren.
Die Wahl der passenden Entspannungsmethode jedoch hängt von Ihren individuellen Vorlieben und Bedürfnissen ab.


8: Bewusst den Bauch ausstrecken

Das Ausstrecken des Bauches wird in unserer Gesellschaft gerne als unschick empfunden und deshalb gerne vermieden. Um aber das Zwerchfell als Hauptatemmuskel richtig einzusetzen, ist die Ausdehnung des Bauchraumes wichtig und ein klares Anzeichen von richtiger und gesunder Atmung.

Denn das Ausstrecken des Bauches während der Einatmung unterstützt die Zwerchfellbewegung und fördert eine tiefere Atmung. Dies führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Körpers, einer effizienteren Kohlendioxidabgabe und einer verbesserten Durchblutung. Zudem trägt die Bauchatmung zur Aktivierung des parasympathischen Nervensystems bei, das für Entspannung und Regeneration zuständig ist. Dies kann Stress reduzieren, die Schlafqualität verbessern und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Die bewusste Bauchatmung und das Ausstrecken des Bauches während der Atmung sollten daher regelmäßig geübt und in den Alltag integriert werden, um von den vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren und das körperliche und geistige Gleichgewicht zu fördern. Erlauben Sie sich als wieder mehr Bauchatmung.

Wichtig ist wie bei jedem Training: Kontinuität und Dranbleiben und Routinen entwickeln!

Die erfolgreiche Verbesserung der Atmung durch gezieltes Training erfordert ebenso wie bei anderen Fitnesszielen Kontinuität, Durchhaltevermögen und die Entwicklung von Routinen. Regelmäßiges Üben von Atemtechniken und das Einbinden von Pausen zur bewussten Atmung in den Alltag sind essentiell, um nachhaltige Fortschritte zu erzielen. Indem Sie die Atmung fest in Ihren Tagesablauf integrieren und konsequent an Ihrem Atemtraining arbeiten, können Sie Ihre Atmungsfähigkeit verbessern, chronischer Hyperventilation entgegenwirken und letztendlich von den zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen profitieren, die eine optimierte Atmung mit sich bringt.

Machen Sie Ihre Atmung zur Chefinnen bzw. Chef-Sache!

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Atmung eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden spielt. Chronische Hyperventilation, verursacht durch Stress und einen überwiegend sitzenden Lebensstil, kann zu einer Reihe von unangenehmen Symptomen und gesundheitlichen Problemen führen. Um diesen entgegenzuwirken, ist es entscheidend, die Atmung bewusst und aktiv zu gestalten.

Die Nasenatmung bietet dabei zahlreiche Vorteile, wie die Filterung der Atemluft, die Produktion von Stickstoffmonoxid und die Stimulation des parasympathischen Nervensystems. Eine bewusste Nasenatmung kann somit helfen, chronischer Hyperventilation vorzubeugen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Es ist wichtig, sich der Bedeutung der Atmung im Alltag bewusst zu werden und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu zählen das Erlernen und Üben von Atemtechniken, die Anpassung des Arbeitsplatzes an ergonomische Anforderungen und die Integration von regelmäßiger körperlicher Aktivität in den Alltag.

Machen Sie Ihre Atmung zur Chefinnen bzw. Chef-Sache und investieren Sie Zeit und Aufmerksamkeit in die Pflege und Optimierung Ihrer Atemgewohnheiten. Auf diese Weise können Sie nicht nur chronischer Hyperventilation entgegenwirken, sondern auch Ihre Lebensqualität und Ihre gesundheitliche Resilienz nachhaltig verbessern.

Also, probieren Sie sie aus.
Denn wenn Sie Veränderung in Ihrem leben erleben wollen, müssen Sie diese Veränderung sein.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg bei der aktiven Gestaltung Ihrer Lebensqualität!

Ihr
Thorsten Springauf

Bilder:
Alex Green: www.pexels.com

Andrea-Piacquadio: www.pexels.com
David Garrison: www.pexels.com
Fauxels: www.pexels.com
Thirdman: www.pexels.com
Yan Krukau: www.pexels.com
Julia Avamotive: www.pexels.com


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